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Freitag, 24. Februar 2006
Schnepfe
Es gibt sie also immer noch, auch in den Zeiten des harten Wettbewerbs, der Globalisierung und der Serviceorientierung.
Empfangsdamen im öffentlichen Dienst (Zentrale - 0), die am Telefon unfreundlich und genervt sind und auf eine kurze und einfache Frage mit vernehmlichem Schnaufen in den Apparat reagieren, weil sie vermutlich gerade bei einem wichtigen Privatgespräch oder beim Nägelfeilen gestört wurden.
Zumindest eine dieser Schnepfen ist noch da und mit der habe ich eben gesprochen.
Empfangsdamen im öffentlichen Dienst (Zentrale - 0), die am Telefon unfreundlich und genervt sind und auf eine kurze und einfache Frage mit vernehmlichem Schnaufen in den Apparat reagieren, weil sie vermutlich gerade bei einem wichtigen Privatgespräch oder beim Nägelfeilen gestört wurden.
Zumindest eine dieser Schnepfen ist noch da und mit der habe ich eben gesprochen.
Waldorff, 14:09h
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Freitag, 17. Februar 2006
Ohne mich
Eines der aufregendsten Ereignisse des letzten Jahres findet heuer leider ohne mich statt.
Unser Ausstellungsumsonstbesucherkartenbeschaffer hat eine seiner zwei Karten verloren. Mehr standen ihm selbst nicht zu.
Und ich hatte mich so auf Ayurveda, Trockenfrüchte und teetrinkende yogische Flieger gefreut, auf biologisch dynamische Kürbiskernbrote und die guten regionalen Öko-Biere.
Unser Ausstellungsumsonstbesucherkartenbeschaffer hat eine seiner zwei Karten verloren. Mehr standen ihm selbst nicht zu.
Und ich hatte mich so auf Ayurveda, Trockenfrüchte und teetrinkende yogische Flieger gefreut, auf biologisch dynamische Kürbiskernbrote und die guten regionalen Öko-Biere.
Waldorff, 17:02h
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Kleinkrimineller
Jetzt ist es amtlich. Ich sehe verdächtig aus.
Bislang wurde ich nie von der Polizei kontrolliert.
Da ich nicht Auto fahre, konnte ich in trauter Runde auch nicht mit munteren "Bitte mal blasen"-Geschichten aufwarten. Aus Sicht der Polizei war ich ein unbeschriebenes Blatt.
Das hat sich gestern geändert. Während ich arglos (das ist, glaube ich, das Adjektiv der Wahl) an einer Haltestelle wartete, verlangten zwei Polizisten, ich solle mich ausweisen. Ich sähe einem Mann ähnlich, der "wegen einer Auseinandersetzung mit einem Autofahrer" gesucht werde. Als Täter kam ich dann allerdings nicht in Frage.
Dafür war ich zu alt.
Ich habe nach diesem Vorfall gleich mal einen Termin bei meinem Friseur vereinbart.
Bislang wurde ich nie von der Polizei kontrolliert.
Da ich nicht Auto fahre, konnte ich in trauter Runde auch nicht mit munteren "Bitte mal blasen"-Geschichten aufwarten. Aus Sicht der Polizei war ich ein unbeschriebenes Blatt.
Das hat sich gestern geändert. Während ich arglos (das ist, glaube ich, das Adjektiv der Wahl) an einer Haltestelle wartete, verlangten zwei Polizisten, ich solle mich ausweisen. Ich sähe einem Mann ähnlich, der "wegen einer Auseinandersetzung mit einem Autofahrer" gesucht werde. Als Täter kam ich dann allerdings nicht in Frage.
Dafür war ich zu alt.
Ich habe nach diesem Vorfall gleich mal einen Termin bei meinem Friseur vereinbart.
Waldorff, 11:24h
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Montag, 13. Februar 2006
Automat
Ein achtjähriger Lautsprecher mit Mütze marschiert aus einem U-Bahn-Waggon zielstrebig auf den Automaten mit Süssigkeiten zu. "Ich muss noch den Automaten treten!", verkündet er seiner aus drei Gleichaltrigen bestehenden Entourage. Er postiert sich vor dem Automaten, legt den Kopf schief und drückt einige Tasten.
Dann fängt er unvermittelt an zu brüllen und das Gerät mit Tritten zu traktieren. Das geht so, bis die nächste U-Bahn einfährt, in der die Grundschul-Vandalen verschwinden.
Während des Vorfalls machen die umstehenden Erwachsenen ein ratloses Gesicht. Manche tun so, als hätten sie nichts bemerkt.
Ich auch.
Aber ich frage mich:
Fallen mir solche Dinge stärker auf, weil meine Freundin einen neunjährigen Sohn hat?
Sind die Kinder heute anders als vor ein paar Jahren?
Oder bin ich auf dem besten Weg, ein alter Sack zu werden?
Dann fängt er unvermittelt an zu brüllen und das Gerät mit Tritten zu traktieren. Das geht so, bis die nächste U-Bahn einfährt, in der die Grundschul-Vandalen verschwinden.
Während des Vorfalls machen die umstehenden Erwachsenen ein ratloses Gesicht. Manche tun so, als hätten sie nichts bemerkt.
Ich auch.
Aber ich frage mich:
Fallen mir solche Dinge stärker auf, weil meine Freundin einen neunjährigen Sohn hat?
Sind die Kinder heute anders als vor ein paar Jahren?
Oder bin ich auf dem besten Weg, ein alter Sack zu werden?
Waldorff, 18:45h
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