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Montag, 10. Juli 2006
Verlogenheit
Am Wochenende besuchte ich eines dieser netten Nachbarschafts-Straßenfeste. Da wurden Tische und Bänke auf die Straße gestellt, ein Zeltdach über die Bänke gespannt und ein Buffet mit mitgebrachten Speisen bestückt. Die Nachbarskinder spielten Fußball, die gekühlten Getränke gab es zum Selbstkostenpreis. Nachbarn, die sich das Jahr über wenig bis gar nicht sehen, saßen zusammen und tauschten Klatsch und Neuigkeiten aus. Ein fröhlich betriebsames Brummen lag in der Straße und das Leben war schön. Aber dann kamen sie: zwei Frauen und ein Mann in legerer Freizeitkleidung und bestickten Kappen. Alle um die Mitte Vierzig. Sie hatten Bongos dabei. Ich ahnte schlimmes. Richtig - da legten sie auch schon angriffslustig los. Mit einem aufdringlich lauten Stammestanz, ergänzt um einen debilen Reim, der den Namen der Straße enthielt und auf "Ho!!!" oder "Ach so!!!" endete. Dazu wurde unrhythmisch getrommelt. Die Choreographie bestand aus einem steif germanischen Ausfallschritt, währenddessen klatschten die Bongospieler in die Hände und reckten ihre Fäuste in den sommerlichen Himmel. Ich drehte mich langsam auf meiner Bierbank in die Richtung der Ruhestörer und lächelte verkniffen. Die Gruppe brüllte noch einen Reim. Mein Lächeln wurde immer maskenhafter. Und noch ein Reim. Nun schien es den dreien richtig Spaß zu machen. Sie hatten ihre letzten zivilisatorischen Hemmungen abgelegt, lächelten fanatisch ihre Nachbarn an und fühlten sich offenkundig so richtig ganzheitlich wohl. Ich mich nicht. Als ich um mich blickte, sah ich in andere angestrengt lächelnde Gesichter. Als die Bongospieler schließlich abzogen, war meine Laune hinüber. Ich muss es einfach mal gestehen: Ich kann solche Leute nicht leiden. Sie gehören zu dieser "Lass es einfach raus, Du" - Spezies von, na sagen wir, Musiktherapeuten oder Psychologen, die im Eine-Welt-Laden einkaufen, sich für in jeder Hinsicht befreit halten aber in Wahrheit spießig und reaktionär bis ins Mark sind. Und ihre Zugehfrau mit einem Hungerlohn ausbeuten. So. Reine Vorurteile. Stimmt sicher alles nicht. Aber ich konnte es mir beim Anblick der Bongospieler verdächtig gut vorstellen.
Waldorff, 11:28h

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Freitag, 30. Juni 2006
Pfeife
Der Schriftsteller lehnte sich ächzend zurück. Er sog an seiner Pfeife und blickte auf die Tastatur. Plötzlich sah er auf. "Was passiert, wenn wirklich alle Hindernisse beseitigt und alle Ablenkungen abgestellt sind? Wenn das Ende aller Ausreden erreicht ist? Was habe ich dann eigentlich zu erzählen?", dachte er.
Waldorff, 11:23h

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Bilder vor der Zerstörung:
Das "Historische Farbdiaarchiv zur Wand- und Deckenmalerei" im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München. Ab 1943 ließen die Nazis Kunstwerke, die man nicht einpacken und in Keller schaffen konnte, durch Farbdiapositive dokumentieren.
Waldorff, 10:52h

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Mittwoch, 28. Juni 2006
Post aus Peru
Heute fand ich eine Ansichtskarte aus Peru in meinem Briefkasten. Einer meiner besten Freunde treibt sich seit fast zwei Monaten in Südamerika herum. Vor drei Wochen scheint er in Machu Picchu gewesen zu sein. Dort wurde jedenfalls die Karte abgestempelt.
Indianermarkt im Andenhochland.
Da will ich auch mal hin.
Waldorff, 14:59h

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Gerade vergangen:
Wo?
Wo hört (oder gar sieht) man davon? In welchem Kontext?...
MaxMeier - 3. Jul, 17:20
Ein Be(tr/s)offener
Da gabs doch mal was mit der eigenen Nase...
MaxMeier - 3. Jul, 17:12
Ausziehmädchen
Man hört in letzter Zeit so viel von diesen ominösen...
by Waldorff (24. Apr, 17:19)
Gell? Vielleicht sollte...
Gell? Vielleicht sollte ich mal ein Drehbuch verfassen...
Waldorff - 16. Apr, 15:39
Das nenn ich Schlagfertigkeit...
Das nenn ich Schlagfertigkeit ;-)
novesia - 16. Apr, 15:16

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