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Montag, 22. Januar 2007
Brüller
Hätte ich fast vergessen: Die legendäre, skandalumwitterte und sehr lustige
"Jesus Christus Erlöser"-Lesung des Klaus Kinski aus dem Jahre 1971 gibt es seit einiger Zeit zu kaufen.
Ich mag den alten Knaben ja.
"Jesus Christus Erlöser"-Lesung des Klaus Kinski aus dem Jahre 1971 gibt es seit einiger Zeit zu kaufen.
Ich mag den alten Knaben ja.
Waldorff, 15:44h
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Touchdown!
Mal herhören: Ich hatte ja schon befürchtet, dass sich dieses
Getränk seinen Namen durch die Wirkungsweise verdient hat.
Trinken und der Länge nach hinschlagen oder so.
Ist aber ganz harmlos. Möglicherweise durch die Darreichungsform und den Fruchtsaft zu wenig heterosexuell.
Aber was solls. Schmeckt.
Getränk seinen Namen durch die Wirkungsweise verdient hat.
Trinken und der Länge nach hinschlagen oder so.
Ist aber ganz harmlos. Möglicherweise durch die Darreichungsform und den Fruchtsaft zu wenig heterosexuell.
Aber was solls. Schmeckt.
Waldorff, 15:10h
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Mittwoch, 17. Januar 2007
Drei Komma Vierzehn
Große Lust gehabt, mal wieder Pi von Darren Aronofsky zu sehen. Ich fand ihn (den Film, nicht Aronofsky) in der städtischen Bibliothek auf einer leicht verknitterten VHS-Kassette. Seltsamerweise trug die schlechte Bildqualität zu meinem Filmgenuss bei. Ach ja. Max Cohen und seine entsetzlichen Kopfschmerzen, gegen die kein Kraut gewachsen ist. Genie und Wahnsinn in schroffen Schwarz-Weiss-Bildern. Die Suche nach der mathematischen Weltformel. Die feindliche Welt jenseits des Türspions, in der rabiate Kabbalisten und Börsen-Finsterlinge Jagd auf Cohen und seine Entdeckungen machen. Nicht zuletzt die Filmmusik, die den Zuschauer mit auf die Reise in die Welt des Max Cohen nimmt und dessen Ängste und Dämonen ahnen lässt. Ein brillanter und intelligenter Film, auf den mich seinerzeit der seinerseits intelligente und brillante Herr booldog hingewiesen hat. Bald hat der Streifen seine zehn Jahre auf dem Buckel und wirkt dennoch kein bisschen angegraut.
Waldorff, 16:01h
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Freitag, 5. Januar 2007
Eine Person sucht einen Autor
Berlin ist ja immer eine Reise und überhaupt. Die plüschige Atmosphäre eigentümlicher Secondhand-Geschäfte im Souterrain brachte meine Freundin dazu, recht nutzlose Dinge zu erwerben. Zum Beispiel drei Rollen Tapeten aus volkseigener Produktion. Gelbe Blumen auf bleichem Untergrund. Sehr Siebziger. "Die sind lustig! Damit könnte ich das Badezimmer tapezieren", meinte sie frohgemut. "Mal sehen", erwiderte ich etwas skeptischer. Seien wir mal ehrlich: Solche Käufe sind einer der vielen Gründe, in die faszinierende Stadt an der Spree zu reisen. Ein weiterer Reisegrund ist zudem, durch die asphaltgrauen Straßen wandern und an jeder Ecke Erinnerungen auffrischen zu können. "Hier war ich schon mal. Muss so 1986 herum gewesen sein. Vielleicht wars aber woanders. Sah jedenfalls so ähnlich aus." Oder auch: "Es ist kalt. Verdammt kalt. Warum muss es immer kalt sein, wenn ich in Berlin bin?". Tja, das könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass der Besuch im Winter stattfindet. Was mich zu einem echten Klassiker-Stehsatz für Berlin-Besucher bringt: "Hey, in Berlin ist es im Winter immer noch kälter als bei uns!".
Aber genug davon. Die Tage in der Stadt waren entspannend, inspirierend und viel zu schnell vorüber.
Als wir dann in aller Herrgottsgfrühe im Bus zum Flughafen lümmelten, passierte es. Jensen stieg ein.
Das muss ich jetzt erklären.
Ich kenne Herrn Jensen nicht persönlich. Der Mann, der einstieg, hieß wahrscheinlich gar nicht Jensen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Herr Jensen gar nicht existiert. Zumindest nicht der Herr Jensen, den ich hier meine.
Es handelt sich bei Jensen um eine Romanfigur, die ich mir vor vielen Jahren ausgedacht hatte.
Den Roman habe ich nie vollendet. Es sollte ein Krimi werden, in dem unter anderem die schwarze Reichswehr, Exilrussen, Hans Albers und eine fiktive UFA-Filmschönheit eine gewisse Rolle spielen, angesiedelt im Jahre 1932.
Herr Jensen war Polizeibeamter und meine Hauptfigur. Ich stellte ihn mir hager und von mittlerer Statur vor. Sein Gesichtsausdruck war ernst - vermutlich, um unnahbar zu wirken. Jensen litt nämlich unter extremer Schüchternheit. So dachte ich mir das und so sah ich ihn vor mir. Mit dem dunkelgrauen Anzug und dem schwarzen Mantel, seinem Regenschirm und seinem Hut.
Und dieser Mann stieg in den Bus zum Flughafen ein. Inklusive Melone, Gamaschen und zwei siebzig Jahre alten rindsledernen Koffern. Plötzlich war ich hellwach.
Am Flughafen habe ich ihn aus den Augen verloren. Ich wüßte zu gern, wohin seine Reise ging.
Aber genug davon. Die Tage in der Stadt waren entspannend, inspirierend und viel zu schnell vorüber.
Als wir dann in aller Herrgottsgfrühe im Bus zum Flughafen lümmelten, passierte es. Jensen stieg ein.
Das muss ich jetzt erklären.
Ich kenne Herrn Jensen nicht persönlich. Der Mann, der einstieg, hieß wahrscheinlich gar nicht Jensen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Herr Jensen gar nicht existiert. Zumindest nicht der Herr Jensen, den ich hier meine.
Es handelt sich bei Jensen um eine Romanfigur, die ich mir vor vielen Jahren ausgedacht hatte.
Den Roman habe ich nie vollendet. Es sollte ein Krimi werden, in dem unter anderem die schwarze Reichswehr, Exilrussen, Hans Albers und eine fiktive UFA-Filmschönheit eine gewisse Rolle spielen, angesiedelt im Jahre 1932.
Herr Jensen war Polizeibeamter und meine Hauptfigur. Ich stellte ihn mir hager und von mittlerer Statur vor. Sein Gesichtsausdruck war ernst - vermutlich, um unnahbar zu wirken. Jensen litt nämlich unter extremer Schüchternheit. So dachte ich mir das und so sah ich ihn vor mir. Mit dem dunkelgrauen Anzug und dem schwarzen Mantel, seinem Regenschirm und seinem Hut.
Und dieser Mann stieg in den Bus zum Flughafen ein. Inklusive Melone, Gamaschen und zwei siebzig Jahre alten rindsledernen Koffern. Plötzlich war ich hellwach.
Am Flughafen habe ich ihn aus den Augen verloren. Ich wüßte zu gern, wohin seine Reise ging.
Waldorff, 14:49h
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