Mittwoch, 8. Februar 2006
Muskelzittern
Wir sind abends in einer südwestdeutschen Metropole eingetroffen. Es ist kalt. Auf unserem ersten Ausflug spricht uns eine vermummte Frau mit russischem Akzent an und fragt, ob wir an einem völlig unverbindlichen Stresstest teilnehmen wollen.
Na klar. Sonst noch was. Der wunderbar spontane Scherz meines Freundes "Ist das schon einer?", bleibt - "Häh? Habt Ihr Angst vor Frauen?" - ungewürdigt. Wir lassen die nun leicht aggressiv wirkende Dame stehen und gehen lieber essen. Zu hungrig, um uns mit Scientologen herumzustreiten. Die Suche nach einer kleinen Mahlzeit erweist sich allerdings als schwierig. Denn auch die allerkleinsten Mahlzeiten sind in dieser schönen Stadt nicht unter 15 € zu bekommen. Dass wir auch in dem protzig aufgemachten Restaurant mit der lodernden Feuerschale über der Tür nicht essen werden, ist schon klar, als wir den gepanzerten Rolls vor dem Eingang sehen. Nun gut. Überall Beton und Glas mit den Emblemen von Banken, Versicherungen und Werbeagenturen. Nach neun Uhr am Abend sieht man keine Fußgänger mehr auf den Bürgersteigen. Nur uns. Und wir wollen jetzt was essen. In einer Auslage erblicken wir entsetzt Plastikeimer mit proteinreicher Nahrung für Bodybuilder.
Dahinter lehnt eine Fotografie, auf der uns ein Gesicht inmitten eines Muskelgebirges angrinst wie Popeye auf Speed.
Wir resignieren und gehen in die nächstbeste griechische Kaschemme.
Wir klappen den Flyer auf, den uns die russische Scientologin zugesteckt hat und finden 200 Fragen, unter anderem:
18 Beginnen einige Ihrer Muskeln zu zucken, wenn etwas Unerwartetes geschieht?
142 Fühlen Sie sich in einer unordentlichen Umgebung sehr unbehaglich?
163 Würden Sie das Notwendige tun, ein Tier zu töten, um ihm Schmerz zu ersparen?
170 Sind sie gegen den "Strafvollzug auf Bewährung" für Kriminelle?
Meine Güte.
Na klar. Sonst noch was. Der wunderbar spontane Scherz meines Freundes "Ist das schon einer?", bleibt - "Häh? Habt Ihr Angst vor Frauen?" - ungewürdigt. Wir lassen die nun leicht aggressiv wirkende Dame stehen und gehen lieber essen. Zu hungrig, um uns mit Scientologen herumzustreiten. Die Suche nach einer kleinen Mahlzeit erweist sich allerdings als schwierig. Denn auch die allerkleinsten Mahlzeiten sind in dieser schönen Stadt nicht unter 15 € zu bekommen. Dass wir auch in dem protzig aufgemachten Restaurant mit der lodernden Feuerschale über der Tür nicht essen werden, ist schon klar, als wir den gepanzerten Rolls vor dem Eingang sehen. Nun gut. Überall Beton und Glas mit den Emblemen von Banken, Versicherungen und Werbeagenturen. Nach neun Uhr am Abend sieht man keine Fußgänger mehr auf den Bürgersteigen. Nur uns. Und wir wollen jetzt was essen. In einer Auslage erblicken wir entsetzt Plastikeimer mit proteinreicher Nahrung für Bodybuilder.
Dahinter lehnt eine Fotografie, auf der uns ein Gesicht inmitten eines Muskelgebirges angrinst wie Popeye auf Speed.
Wir resignieren und gehen in die nächstbeste griechische Kaschemme.
Wir klappen den Flyer auf, den uns die russische Scientologin zugesteckt hat und finden 200 Fragen, unter anderem:
18 Beginnen einige Ihrer Muskeln zu zucken, wenn etwas Unerwartetes geschieht?
142 Fühlen Sie sich in einer unordentlichen Umgebung sehr unbehaglich?
163 Würden Sie das Notwendige tun, ein Tier zu töten, um ihm Schmerz zu ersparen?
170 Sind sie gegen den "Strafvollzug auf Bewährung" für Kriminelle?
Meine Güte.
Waldorff, 11:13h