Dienstag, 23. Mai 2006
Mal politisch
Ich vermisse sie: Autoren, die in der Lage sind, ohne folkloristische Arbeiteraufmarschrhetorik die richtigen Fragen zu stellen. In Texten, die vielleicht sogar gut zu lesen sind. Und was sind die richtigen Fragen? Ähnlich wie im klassischen Krimi: wem nützt es? Wer profitiert von politischen Entscheidungen? Wo werden Imagekampagnen und merkwürdige Logos erdacht? Wer bezahlt das? Wessen Sprechblasen steigen bei Christiansen in Einsdreissig auf? Währenddessen konkurrieren die Philosophen und "Kulturwissenschaftler" mit der Literatur um glamouröse Texte. Mit philosophischen Vexierspiegeln, coolen Metaphern und schnittigen Begriffen. Public Relations in eigener Sache. Aber wo bleibt der Bezug zur wirtschaftlichen und politischen Wirklichkeit? Ich wünsche mir die Frankfurter Schule zurück. Ehrlich.
Waldorff, 14:12h