Freitag, 2. Juni 2006
Endhaltestelle
Ich warte auf die Straßenbahn. Weil es Bindfäden regnet, sitze ich auf einem unbequemen orangefarbenen Plastiksitz im Wartehäuschen. Eine Dame um die Dreißig setzt sich neben mich. Aus den Augenwinkeln nehme ich strähniges Haar und einen glasigen Blick wahr.
"Derf ich dich amol was frohng?"
Auch das noch. Konversation.
Muss jetzt eigentlich nicht sein.
Aber klar, sie darf.
"Was liesdn da feins?"
Ich zeige ihr das Buch.
"Um was gehdsndo?"
Ich erzähle es ihr.
"Des hodd mi fei fräiher au amol inderessierd. Edzerdla bin ich algoholgrank. Ich hob mich heid midd meim Vadder underhaldn. Der sochd, mit Deidschland gehds bergab, nur noch bergab. Aber ich geb nedd auf. Ich kämpf weider."
Dann, ganz abrupt, hat die Frau das Interesse an der Unterhaltung offenbar verloren. Oder ihre Aufmerksamkeit lässt nach. Sie wendet sich ab und nestelt an ihrer Jacke.
Schließlich kommt die Straßenbahn.
"Derf ich dich amol was frohng?"
Auch das noch. Konversation.
Muss jetzt eigentlich nicht sein.
Aber klar, sie darf.
"Was liesdn da feins?"
Ich zeige ihr das Buch.
"Um was gehdsndo?"
Ich erzähle es ihr.
"Des hodd mi fei fräiher au amol inderessierd. Edzerdla bin ich algoholgrank. Ich hob mich heid midd meim Vadder underhaldn. Der sochd, mit Deidschland gehds bergab, nur noch bergab. Aber ich geb nedd auf. Ich kämpf weider."
Dann, ganz abrupt, hat die Frau das Interesse an der Unterhaltung offenbar verloren. Oder ihre Aufmerksamkeit lässt nach. Sie wendet sich ab und nestelt an ihrer Jacke.
Schließlich kommt die Straßenbahn.
Waldorff, 19:58h