Dienstag, 14. Juni 2005
"Weißt Du noch?"
"Weißt Du noch?"
Eigentlich nicht. Und mir wird immer bewußter, daß ich tatsächlich keine Jugend hatte. Zumindest keine, an die ich mich erinnern kann.
Allerdings nicht im Sinne des bekannten Sängers Falco, der ja meinte, wer sich an die 80er Jahre erinnern könne, der habe sie nicht erlebt. Von Natur aus eher Stubenhocker, dazu noch ausgesprochen schüchtern, neigte ich seit jeher dem Einzelgängertum zu. Was habe ich eigentlich getrieben in diesen Jahren? Gelesen. Vor einem Computer gesessen und hauptsächlich recht schwachsinnige Spiele gespielt. Die dann wiederum andere Jungs anzogen, die ebenfalls wenig zu lachen hatten. Bier getrunken. Rumgehangen. Spazieren gegangen. Mit meinem Kumpel A. bolzte ich nach der Schule gegen Garagenwände oder spielte mit ihm Tischtennis in seinem Elternhaus. Und das in einem Alter, in dem man sich eigentlich für andere Dinge interessieren sollte.
Das taten wir natürlich auch.
Aber auf eine ungemein verschwitzt-verklemmte Art. Zum Beispiel gab es da eine recht hübsche Nachbarin, bei der mein Freund sich als Voyeur betätigte.
Doch immer wenn ich mit meinem Tischtennisschläger den Raum unter dem Dach betrat, war die Show bereits beendet. Frustrierend. Das Leben war anderswo. Die Kondome zerbröckelten in unseren Geldbörsen. Wir philosophierten nächtelang über das Leben, ohne es jemals ausprobiert zu haben. Wir haben es noch nicht mal geschafft, zusammen wegzufahren. Er fuhr noch mit seinen Eltern in den Urlaub, ich nicht mehr. Aber alleine wollte ich auch nicht unbedingt weg. Am nähesten kamen wir unseren Zielen mit einem Radausflug an einen See. Mit Zelt. Das sollte unser Einstieg in eine neue, erwachsene Phase unseres Lebens sein. Leider war der Ausflug schnell wieder beendet. Wir wußten auf einmal nicht mehr, was wir ein ganzes Wochenende tun sollten, am Ende hätten wir tatsächlich Frauen kennengelernt, es erschien plötzlich alles so kompliziert, unwägbar und gefährlich. Ich entschied mich für Kopfschmerzen, A. stellte zeitgleich fest, daß er ein Insekt im Auge hatte. Schließlich ließen wir uns wieder abholen. Das wars dann mit der Freiheit. Wir haben später eigentlich nicht mehr über diese Episode gesprochen. Eine Wende zum Besseren trat für mich erst ein, als dieses für mich durchaus unerfreuliche Jahrzehnt sich fast schon wieder dem Ende zuneigte. A. und ich wurden Mitglieder einer total engagierten Umweltschutzgruppe. Bei den katholischen Pfadfindern.
Ich bin gar nicht katholisch. Und gemacht haben wir auch nicht viel. Aber es gab Mädchen dort. Das war Grund genug. Ich habe sogar einen Baum in einer Theateraufführung gespielt und vor lauter Aufregung meinen Text vergessen. Es war entwürdigend.
Doch immerhin - die Mädels redeten mit uns. Das war ein Anfang.
Eigentlich nicht. Und mir wird immer bewußter, daß ich tatsächlich keine Jugend hatte. Zumindest keine, an die ich mich erinnern kann.
Allerdings nicht im Sinne des bekannten Sängers Falco, der ja meinte, wer sich an die 80er Jahre erinnern könne, der habe sie nicht erlebt. Von Natur aus eher Stubenhocker, dazu noch ausgesprochen schüchtern, neigte ich seit jeher dem Einzelgängertum zu. Was habe ich eigentlich getrieben in diesen Jahren? Gelesen. Vor einem Computer gesessen und hauptsächlich recht schwachsinnige Spiele gespielt. Die dann wiederum andere Jungs anzogen, die ebenfalls wenig zu lachen hatten. Bier getrunken. Rumgehangen. Spazieren gegangen. Mit meinem Kumpel A. bolzte ich nach der Schule gegen Garagenwände oder spielte mit ihm Tischtennis in seinem Elternhaus. Und das in einem Alter, in dem man sich eigentlich für andere Dinge interessieren sollte.
Das taten wir natürlich auch.
Aber auf eine ungemein verschwitzt-verklemmte Art. Zum Beispiel gab es da eine recht hübsche Nachbarin, bei der mein Freund sich als Voyeur betätigte.
Doch immer wenn ich mit meinem Tischtennisschläger den Raum unter dem Dach betrat, war die Show bereits beendet. Frustrierend. Das Leben war anderswo. Die Kondome zerbröckelten in unseren Geldbörsen. Wir philosophierten nächtelang über das Leben, ohne es jemals ausprobiert zu haben. Wir haben es noch nicht mal geschafft, zusammen wegzufahren. Er fuhr noch mit seinen Eltern in den Urlaub, ich nicht mehr. Aber alleine wollte ich auch nicht unbedingt weg. Am nähesten kamen wir unseren Zielen mit einem Radausflug an einen See. Mit Zelt. Das sollte unser Einstieg in eine neue, erwachsene Phase unseres Lebens sein. Leider war der Ausflug schnell wieder beendet. Wir wußten auf einmal nicht mehr, was wir ein ganzes Wochenende tun sollten, am Ende hätten wir tatsächlich Frauen kennengelernt, es erschien plötzlich alles so kompliziert, unwägbar und gefährlich. Ich entschied mich für Kopfschmerzen, A. stellte zeitgleich fest, daß er ein Insekt im Auge hatte. Schließlich ließen wir uns wieder abholen. Das wars dann mit der Freiheit. Wir haben später eigentlich nicht mehr über diese Episode gesprochen. Eine Wende zum Besseren trat für mich erst ein, als dieses für mich durchaus unerfreuliche Jahrzehnt sich fast schon wieder dem Ende zuneigte. A. und ich wurden Mitglieder einer total engagierten Umweltschutzgruppe. Bei den katholischen Pfadfindern.
Ich bin gar nicht katholisch. Und gemacht haben wir auch nicht viel. Aber es gab Mädchen dort. Das war Grund genug. Ich habe sogar einen Baum in einer Theateraufführung gespielt und vor lauter Aufregung meinen Text vergessen. Es war entwürdigend.
Doch immerhin - die Mädels redeten mit uns. Das war ein Anfang.
Waldorff, 13:44h
Stachanow,
Dienstag, 21. Juni 2005, 16:08
Schön geschrieben, mitgedacht, mitgefühlt. Kondome in Auflösung. Kenne ich.
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Booldog,
Dienstag, 21. Juni 2005, 16:13
Erinnert mich an was. Ich habe auch noch eins in meiner Pörse, seit - äh nein, erinnert mich nicht dran.
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